Im Start-/Sit-Saturday Roundtable wollen wir euch ein paar Spieler näher bringen, die aus unserer Sicht diese Woche euer Matchup gewinnen können. Ebenso wie diejenigen, die ihr besser vernachlässigt, sofern ihr bessere Optionen zur Hand habt. An dieser Stelle ist wichtig zu erwähnen: Auch wenn David Johnson von einem Autor als “Sit” deklariert wird, so ist er dennoch mindestens der letzte verbleibende Leadback und damit wertvoller als ein Running Back (RB) in einem Running Back by Committee (RBBC). Ein RBBC beschreibt die Teilung von Carries und Targets unter mehreren Running Backs. Ein Start ist somit ein Spieler, dessen Erwartungen unserer Meinung nach übertroffen werden und ein Sit ein Spieler, dessen Erwartungen nicht erfüllt werden. Heute werden wir nur RB und Wide Receiver (WR) behandeln um das Format zu testen. In diesem Format hat immer der erstgenannte Autor den Spieler ins Rennen gebracht. Es empfiehlt sich also alle Beiträge zu lesen, da andere Autoren eine gegensätzliche Meinung vertreten könnten. Lasst uns gerne unterhalb des Artikels Feedback zum Format da und sagt wie es euch gefällt.
Basis des Artikels ist wie immer eine 12 Team Liga deren Scoring auf dem Half Point per Reception (HPPR) Format beruht. Mit diesem Einstieg geht es los in unserern ersten Start-/Sit-Saturday!
Running Backs – Start
Joshua Kelley (LAC) @ CAR
Martin: Die zu erwartende Rolle als Komplementär zu Ekeler hat Joshua Kelley eindrucksvoll an sich gerissen. Als Rookie so viele (auch wichtige) Touches in den ersten beiden Spiele zu bekommen, spricht für Kelley. Nun kommen die Panthers, gegen die jeder RB mit Workload aufgestellt werden sollte.
Raphael: Kelley hatte über 18 Touches pro Spiel und teilt sich das Backfield mit Ekeler 50/50. Dazu geben die Panthers mit 36,5 Fantasypunkten pro Spiel die meisten Punkte in der NFL an gegnerische RB ab.
Christian: Im letzten Spiel hat Joshua Kelley Austin Ekeler sogar outtouched. Für mich ist er ebenfalls ein strong Start gegen diese schlechte Run Defense der Panthers.
Florian: Die Chargers haben gute Chancen hier zu gewinnen. Und insbesondere wenn die Chargers spät führen, dürfte Kelley Touches bekommen, um den Sieg über die Zeit zu bringen. Eine miese Run Defense gibt es als Bonbon oben drauf.
Mark Ingram (BAL) vs. KC
Florian: Dobbins frisst zwar in Ingrams Touches, er bekommt aber trotzdem noch seine 10 bis 15 Touches. Das sollte gegen die Chiefs, die gegen den Lauf absolut gar nichts verteidigen können, ausreichen, um ordentlich zu punkten.
Christian: Mark Ingram ist immer noch der klare Leadback in Baltimore und hat das letzte Woche unterstrichen. Gegen Kansas City werden die Ravens vor allem ihm vertrauen, da es in ein enges Spiel gehen wird. In der letztjährigen Begegnung gegen die Chiefs hat er bewiesen, dass die Ravens es zumindest tun sollten. Für mich ein guter Start.
Jerrick McKinnon (SF) @ NYG
Jessica: Mostert und Coleman fallen aus und auch Garoppolo steht auf der Kippe. Dazu die vielen WR-Ausfälle – McKinnon sollte einiges zu tun bekommen.
Raphael: McKinnon hatte 12,8 Fantasypunkte pro Spiel bei lediglich 4 und 5 Touches. Jeffery Wilson wird wohl der Goalline Back, doch die Upside für McKinnon im Receiving Game ist unfassbar hoch.
Sony Michel (NE) vs. LV
Christian: In Woche 2 ist genau das eingetreten, was ich bei Upside vermutet hatte. Wenig im Running Game, viel im Passing. Newton und die RB Situation in New England limitieren Michels Ceiling. Nichtsdestotrotz steht in Woche 3 ein gutes Matchup gegen eine Raiders Defense an, die vor allem gegen Power Runs Probleme hat und die zweitmeisten Punkte an RB abgegeben hat. White wird vermutlich weiterhin ausfallen. Wenn Michel in diesem guten Matchup in Woche 3 nicht produziert, kann man ihn meines Erachtens droppen.
Running Back – Sits
Todd Gurley (ATL) vs. CHI
Jessica: Die Falcons-Offense punktet, aber Gurley spielt dennoch keine große Rolle. Vor allem im Passspiel ist er mit zwei Rec für ein Yard nicht existent und es sieht nicht danach aus als würde sich das groß ändern.
Raphael: Gurley hatte 18,5 Touches und dabei 9,4 Fantasypunkte pro Spiel. Bisher hat er wenig aus seinen Möglichkeiten gemacht, aber seine 18,5 Touches in den passlastigen Spielen sprechen für sich. Diese Anzahl an Touches ins heutzutage rar. In meinen Augen kann man ihn nicht benchen.
Christian: Vor allem gegen die Bears sollte Gurley massig Möglichkeiten sehen. Die Offense der Bears ist mit Trubisky einfach nicht ernst zu nehmen und die Falcons werden denke ich früh mir zwei Scores führen. Das bietet Raum für Gurley und ein gutes Clock Management. Er sollte diese Woche einen guten Outbreak feiern.
Alle RB der Buccaners (TB) @ DEN
Florian: Fournette scheint zwar der neue Leadback zu sein, wenn Denver allerdings eines kann, dann den Run verteidigen. Derrick Henry kam bei absurden 31 Carries auf gerade einmal 116 Yards und 0 Touchdowns. Fournette sollte ähnlich schlecht bei deutlich weniger Touches gegen diese Front funktionieren.
Christian: Hier muss ich Florian zustimmen. Ronald Jones sah in Woche 1 wirklich gut aus und ich dachte die Lösung der Bucs auf RB wäre gefunden. Stattdessen scheint Arians mit der Hot Hand zu gehen und auch kleine Fehler (RoJos Fumble) zu bestrafen. Ich möchte derzeit keine Shares in diesem Backfield haben.
Raphael: Fournette ist für mich ab dieser Woche klarer Starter. Letzte Woche hatte er 12 Carries für 103 Yards und 2 TD sowie 4 Receptions. Das spricht für mich für einen eindeutigen Leadback. Auch wenn die Broncos nur 15,1 Fantasypunkte an gegnerische RB zulassen, ist er als RB 22 für mich ein Start.
Darrell Henderson (LA) @ BUF
Martin: Henderson ist für mich ein softer „Sit“-Pick. Ich traue den Rams überhaupt nicht und sehe Henderson’s Value höchstens über Receptions. Ob Henderson endlich „for real“ ist, möchte ich ohne den großen Nervenkitzel mit ihm in meinem Team ausprobieren (insofern durch andere Optionen möglich).
Florian: Große Chance für Henderson. Seine Konkurrenten fallen aus und treten die Rams ähnlich dominant wie in den Vorwochen auf, dürfte das in vielen Touches für Henderson resultieren.
Raphael: Die Bills geben zwar nur 16,5 Fantasypunkte an Running Backs ab, doch bei den Rams ist Cam Akers immernoch fraglich und Malcolm Brown vermutlich mit Daumenproblemen out. Das gibt also massig Möglichkeiten für Darrel Henderson, der in meinem Ranking Stand heute RB 28 ist und damit ein Start.
Florian: Große Chance für Henderson. Seine Konkurrenten fallen aus und treten die Rams ähnlich dominant wie in den Vorwochen auf, dürfte das in vielen Touches für Henderson resultieren.
David Johnson (HOU) @ PIT
Christian: Johnson kommt von einer schlechten Woche 2 und sein Matchup in Woche 3 ist nicht viel besser. Die Defense der Steelers hat erst einen TD von RB zugelassen und ist die fünftbeste gegen gegnerische Rusher in der NFL. Sie hielt Barkley bei unter 10 Punkten und auch Melvin Gordon hatte nur aufgrund seines TD mehr erzielt. Ab Woche 4 sieht Johnsons Schedule besser aus!
Raphael: David Johnson hatte 13,5 Touches und dabei 12 Fantasypunkte pro Spiel. Die Steelers Defense ist mit zugelassenen 12,3 Punkten pro Spiel an gegnerische RB die fünftbeste. Für mich ist er dennoch kein Sit, da er als RB 23 in meinen Rankings der letzte klare Leadback ist. Dahinter kommen nur RBBC, weshalb DJ eine große Opportunity genießt.
Wide Receiver – Starts
Diontae Johnson (PIT) vs. HOU
Christian: Diontae Johnson hat sich als #1 WR der Steelers etabliert. Ein Target Share von 32% und ein Airyard Share von 33% sprechen für sich. Sonntag wartet ein hervorragendes Matchup gegen Houston. Außer Safety Justin Reid konnte kein Spieler der Defense bisher in Coverage überzeugen. Bold Prediction: Chase Claypool wird sich weiter als fantasyrelevanter Spieler (Steelers WR2?) etablieren und nach Woche 3 ein WW Target sein.
Florian: Kann hier nur zustimmen. Big Ben’s Nummer-Eins-Target gegen eine miese Secondary in einem potentiellen Shootout – vorausgesetzt Watson findet zurück in die Spur.
Tyler Boyd (CIN) @ PHI
Jessica: Die Eagles Defense war gegen die Rams vor allem bei kürzeren Pässen quasi wehrlos. Slot Receiver & Tight End hatten leichtes Spiel und ich sehe nicht, dass sich das schnell ändert. Boyd sollte dies zugutekommen, zumal er gegen die Browns auch schon mit Burrow harmoniert.
Christian: Boyd liegt was die Targets angeht auf einem Level mit Bernard, Uzomah (der durch Sample ersetzt wird) und Higgins (der lange verletzt war). Für mich sind das keine guten Vorzeichen für einen Erfolg mit Rookie Burrow.
Darius Slayton (NYG) vs. SF
Martin: Slayton hat selbst gegen eine sehr gute Steelers-Defense geliefert. Jedes Mal, wenn einer von Tate / Shepard nicht spielte, sah Slayton an die 30% Target-Share und hatte gute Spiele. Die 49ers Secondary macht einem keine Angst mehr und Slayton dürfte ein großes Spiel haben.
Wide Receiver – Sits
A.J. Green (CIN) @ PHI
Jessica: Bei langen Pässen sehen die Eagles besser aus, zudem wird er mit Darius Slay einen harten Gegenspieler haben. Zusammen mit der großen Anfälligkeit der Eagles im 2nd Level ist fraglich, ob Green sehr viele Targets bekommt.
Christian: Von den Bengals würde ich dieses Wochenende keinen WR komplett Selbstbewusst starten. Wenn ich mich entscheiden müsste, wäre ich aber hier eher bei A.J. Green als bei Boyd. Green hat in den ersten beiden Wochen einen Target Share von 24% und einen Air Yard Share von 45% gesehen. Damit hat er die größte Opportunity bei den Bengals. Leider sieht er Darius Slay, ansonsten wäre er mein klar favorisierter Start.
Florian: Für mich tatsächlich eher ein Start als ein Sit. Green ist die glasklare Nummer Eins von Burrow, auch wenn sich das bisher nicht unbedingt produktiv äußerte. Dies wird aber früher oder später passieren und diese Woche möchte man lieber nicht verpassen.
Robby Anderson (CAR) @ LAC
Christian: Die Chargers Defense hat gegen Kansas City gezeigt aus welchem Holz sie geschnitzt ist. Tyreek Hill war der einzige Wide Receiver, der über 30 Punkte erzielt hat. Die Pass Efficiency der Panthers liegt bei Rang 24 (lt. EPA von nflfastR), die Effizienz der Chargers Defense gegen Pass Plays hingegen auf Rang 8. Das Spiel ist mit einem der niedrigsten Over/Under projected. Deshalb gehe ich davon aus, dass Bridgewater nur einen aus Moore/Anderson füttern wird. Auch wenn die Panthers Offense vom Ausfall McCaffreys gesamtheitlich profitieren könnte.
Florian: Teddy hat sich bis dato nicht gerade als Passing-Maschine erwiesen. Sonntag geht es gegen die vermutlich beste Secondary der Liga. Nummer 1 dürfte wohl weiter Moore bleiben, sodass nicht viel für Anderson abfallen dürfte.
Robert Woods (LA) @ BUF
Florian: Die große Frage ist, wie oft Woods gegen Tre’Davious White ran muss. Folgt White Woods gar über das ganze Feld? In jedem Fall kann ich mir vorstellen, dass er es deutlich schwerer haben dürfte als in den letzten Wochen und ich kann mir vorstellen, dass McVay das Passspiel von White und Woods wegdesignen könnte. Einen gewissen Floor dürfte Woods natürlich trotzdem haben.
Christian: Robert Woods ist Target Leader bei den Rams und wird auf jeden Fall von Goff gesucht werden. Schwierig wird es für ihn, wenn er sich Outside aufstellen muss, denn da wird er wahrscheinlich viel von Tre’Davious White sehen. Woods wird vor allem Opportunity aus dem Slot sehen. Dort stellt er sich immerhin zu 41% seiner Snaps auf. Im Slot haben die Bills schon einigen Receivern große Möglichkeiten geboten. Allen voran Jamison Crowder in Woche 1.
Jerry Jeudy (DEN) vs. TB
Martin: Ohne Sutton ist Jeudy klarer #1 WR der Broncos und somit reizvoll. Zuletzt sah Jeudy auch viele Slot-Targets, bei deren Verteidigung die Bucs-Defense allerdings bislang sehr gut aussah. QB Ersatz Jeff Driskel ist gut im Scrambeln und Zeit rausholen, allerdings sehr ungenau bei seinen Würfen. Jeudy bleibt bei seinem Talent immer eine High-Upside-Option, sein Bust-Potenzial in dieser Konstellation ist mir jedoch zu groß.
Christian: Ich bin ganz bei dir. Jerry Jeudy ist Target- (21%) und Air Yard (27%) Leader bei den Broncos. Dennoch sehe ich die große Gefahr bzw. Unbekannte in der neuen Quarterback Situation. Böse Zungen würden behaupten, dass es schlimmer als mit Lock auch nicht aussehen kann, doch ich habe arge Bedenken und denke der einzige Start in Denver ist Noah Fant.