Streitpunkte um Hits gegen Quarterbacks gab es in den letzten Wochen reichlich. Allerdings konzentrierten sich diese meistens auf das Thema Roughing the Passer. Am vergangenen Spieltag sorgten jedoch einige vermeintliche Strip Sacks für Ärger.
Strip Sacks gegen Brady und Rivers?
Strip Sacks sind bei Tom Brady im laufe seiner Karriere schon oft Stoff für Regeldiskussionen gewesen. Auch am vergangenen Spieltag gegen die Rams hatte der der Buccaneers-Quarterback etwas Glück.
Kurz vor dem Ende der Partie lagen die Rams mit einem Score vorne. Ein Fumble an dieser Stelle hätte wohl einen weiteren Touchdown und eine Vorentscheidung bedeutet. Allerdings pfiff Referee Jerome Boger das Play direkt ab. Statt einem Strip Sack gaben die Schiedsrichter einen unvollständigen Pass. Rams Coach Sean McVay warf zwar die rote Flagge. Auch die Review änderte die Entscheidung aber nicht.
Dabei wäre eine gegenteilige Entscheidung wohl auch vertretbar gewesen. Bradys Arm bewegt sich zwar leicht vorwärts. Ob er dabei aber noch Kontrolle über den Ball hatte, ist mindestens zweifelhaft. Hätte Boger auf dem Feld anders entschieden, wäre der Call wohl ebenfalls nicht von der Review geändert worden. Einige Fans erinnerten sich durch diesen Call wohl auch wieder an die Tuck-Rule. Brady versuchte aber noch eine leichte Wurfbewegung. Deshalb war der aktuelle Call nicht mit der ehemals kontroversen Regel vergleichbar. Zudem wurde diese bereits vor vielen Jahren abgeschafft.
Kein Strip Sack gegen Rivers
Deutlich klarer war die Entscheidung der Referees in Indianapolis. Der Arm von Quarterback Philip Rivers bewegte sich klar nach vorne, bevor sich der Ball aus dem Griff des Spielmachers löste. Zwar war vorher bereits eine leichte Bewegung des Balls zu sehen. Der tatsächliche Kontrollverlust kam aber erst nach dem Beginn der Wurfbewegung. Hier keinen Strip Sack zu geben, war also die richtige Entscheidung.
Roughing the Passer gegen Cousins?
Ähnlich wie in den vorherigen Aktionen, wurde auch den Dallas Cowboys bei einem Sack gegen Kirk Cousins der Turnover zunächst verwehrt. Nach der Review bekam “America’s Team” den Ball jedoch zugesprochen. Fraglich wirkte die Entscheidung eigentlich nicht. Schließlich hatten die Cowboys den Ball bereits in der Hand, bevor Cousins zu Boden ging.
Die Richtigkeit des Fumbles an sich stand also nicht zur Debatte. Dennoch hatten die Cowboys in dieser Situation Glück. Cowboys Safety Donovan Wilson trifft Kirk Cousins mit seinem Hit klar im Kopf-/Nackenbereich. Die richtige Entscheidung wäre also eine 15 Yards Strafe gegen Dallas wegen Roughing the Passer gewesen. Die Vikings hätten somit dem Ball behalten müssen. Im Gegensatz zum Fumble kann das Foul aber nicht in der Review zuerkannt werden.
Auch im weiteren Verlauf machte die Crew in diesem Spiel eine eher unglückliche Figur. Zwar gab es keine weiteren spielentscheidenden Fehlentscheidungen. Eine klare und nachvollziehbare Linie ließen die Schiedsrichter in diesem Spiel aber mehrfach vermissen.